PA bedeutet Public Adress.
Im Livebereich bieten sich folgende Arbeitsmöglichkeiten:
Es gibt gewisse Aufgabengebiete für ein Live-Konzert:
Der FOH-Techniker ist der eigentliche "Mischer". Bei kleinen Veranstaltungen ist der FOH-Techniker auch für den Monitormix verantwortlich. Bei großen Konzerten gibt es ein separates Monitormischpult mit dazugehörigem Techniker. Dies liegt daran, daß bei großen Konzerten "mal eben" 12 Monitormixe nötig sind. Damit wäre nur ein Mann überfordert.
Der Mikrofonierer ist eine Art Tonassistent.
Der Radiomann ist ein Sendetechniker und kümmert sich um drahtlose Mikrofone. So muß er z.B. gewährleisten, daß sich bei mehreren "Wireless-microfones" die Sendefrequenzen nicht überschneiden.
Bei großen Konzerten werden nicht mehr 2 riesige Lautsprechertürme vor der Bühne aufgestellt, sondern mehrere Stereosysteme in gewissen Abständen verteilt. Diese Lautsprecher nennt man Delaytower, und zwar deshalb, weil das Audiosignal zu ihnen hin durch ein Delay laufen muß (Simulation des Schallweges).
Diese Person kümmert sich um die richtige Aufstellung und Verkabelung der Lautsprecher. So stellt er z.B. die richtige Delayzeit für Delaytower ein.
Die Geräte für den Livebetrieb sind extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Daher müssen diese Geräte sehr stabil und sicher gebaut sein.
Beim Mischpult sollte jeder Kanalzug separat auswechselbar sein.
Sehr wichtig für die Geräte ist eine korrekte Spannungsversorgung. Durch die große Anzahl der Geräte und deren benötigte Leistung kann die Netzspannung möglicherweise bis unter 190V absinken.
Man sollte zur Sicherheit ein Reservenetzteil für das Pult mitnehmen. Ein PSU ist ein Netzteil.
Faustregel: Lieber sehr gute Lautsprecher und ein schlechtes Pult als umgekehrt. Denn was nützt einem ein gutes Pult, wenn die Lautsprecher die Qualität nicht wiedergeben können ?
Sublautsprecher: 18", 15"
Mitteltöner: 15", 12", 10" (auch Zwischengrößen)
Hochmitteltöner: 2"
Hochtöner: 0,75"
Dies sind Lautsprechersysteme mit einer kurzen Reichweite (Mitteltöner). Das Gegenstück dazu sind
Diese Lautsprecher haben eine große Reichweite durch ihre Hörner.
Das verstärkte Audiosignal durchläuft im Lautsprecher eine passive Frequenzweiche.
Vorteil: preiswert, man braucht nur eine Endstufe.
Das NF-Signal aus dem Pult durchläuft eine aktive Frequenzweiche (24 dB/Oktave) und wird erst dann durch separate Endstufen verstärkt und geht danach in den Lautsprecher.
Vorteil: Besserer Klang
Nachteil: Es sind mehrere Verstärker nötig.
Abbildung 1 Pegelanstieg bei der Trennfrequenz
Bei der Trennfrequenz der Frequenzweiche entsteht
ein Pegelanstieg durch die Überlappung. Dies kann ein Grund
für eine Rückkopplung sein:
Ein Stack beinhaltet mehrere Lautsprecher (Hochtöner, Tieftöner usw.)
Stacks werden oft aufgehängt, da man keine Sichtbehinderung hat und eine bessere Höhenwiedergabe hat.
Im Drive Rack sind die Geräte eingebaut, die das Summensignal des Pultes bearbeiten. Dies sind:
Die Delaylines braucht man für die Delaytower.
Aber sie sind auch dann sinnvoll, wenn man die Laufzeiten eines
Stacks ausgleichen will. Die Lautsprecher in einem Stack haben
ja unterschiedliche Tiefen. So treten Laufzeitunterschiede schon
an der Boxvorderseite auf. Mit einem Delay kann man diese Interferenzen
ausgleichen.
Abbildung 2 Hawkwindsystem von GAE
Von der Firma GAE gibt es das Hawkwind System. Die Boxenrückseiten sind abgewinkelt, laufen also spitz zu. Dadurch kann man die Boxen platzsparender aufstellen. Aber vor allem werden stehende Wellen innerhalb der Box vermieden.
Weitere bekannte Lautsprecher sind:
Hersteller | Name | Bemerkung |
d&B | 402-System | 3 Lautsprecher. 2 aktive und einen passiven Hochtöner.
Auch im Nahbereich verwendbar. Sehr hoher Wirkungsgrad |
EAW (USA) | ||
Meyer (USA) | ||
Apogge | ||
Comunity | preiswert | |
Martin | Steckkartensystem | |
Turbosound | "Blaue Boxen" |
Controller vereinigen Frequenzweiche, Phasendelays und Kompressoren / Limiter
Der Kompressor hat eine bessere Qualität als ein normaler Kompressor im Drive Rack.
Dies liegt daran, daß die meisten Controller sogenannte "Sends Inputs" haben (Anschluß nach dem Verstärker). Somit kann der Controller überprüfen, was für ein Signal aus der Endstufe kommt und sich danach einstellen.
Außerdem können Controller:
Der Controller von d&B hat sogar den Verstärker integriert.
Meistens werden 2-Wege Boxen mit passiver Signalführung verwendet.
Wedges bedeutet "Keil". Diese Lautsprecher haben eine Keilform und werden sehr oft verwendet. Meistens sind die Hochtöner verantwortlich für Rückkopplungen. Daher haben viele Wedges einen PTC, also einen wärmeabhängigen Widerstand eingebaut.
Die meisten Wedges haben einmal 12" und einmal 1". Für mehr Bässe eignen sich 15" + 1". Für ein lautes Monitoring nimmt man 2 mal 12" + 2" (aktiv) oder auch 2 mal 15" + 2" für große Bühnen.
Dies sind Monitore für den Schlagzeuger. Man nimmt baßlastige 15"er (2 mal) + 2"
Wenn der Sänger auf der Bühne beweglich sein möchte, nimmt man zusätzlich zu den normalen Monitoren sog. Sidefills. Dies sind Monitore, die an den Seiten der Bühne angebracht sind und die Stereosumme wiedergeben. Somit muß der Sänger nicht ständig vor seinem Wedge stehen bleiben:
Auf den PA-Wings (s. Abbildung 3 Sidefills) stellt man die Lautsprecher auf.
Die meisten Endstufen sind zweikanalig. Es gibt jedoch auch 4-kanalige Endstufen. Beide Kanäle sollten unabhängig aufgebaut sein, damit sie sich nicht gegenseitig beeinflussen. Jede Endstufe benötigt eine Kühlung. Man unterscheidet zwischen:
Wie der Name schon sagt, kühlt ein Ventilator die Endstufe. Oft regelt sich der Lüfter je nach Bedarf selbständig nach. Der Lüfter sollte von Zeit zu Zeit gereinigt werden, da man ihn sonst hört.
Nachteil: Bei leisen Konzerten stören die Lüfter. Abhilfe: Verstärker in Nebenraum stellen.
Bei der Konvektionskühlung leiten Kühlrippen die Wärme nach außen ab.
Für die Verbindung des Kabels mit der Endstufe gibt es verschiedene Anschlußarten:
Dieses System stammt von der Firma Neutrik.
Von der Firma Cannon werden EP4 / EP8 angeboten.
Es handelt sich dabei um XLR-Stecker (4 / 8-polig)
Fast jede Endstufe hat einen Betriebswahlschalter.
Jeder Kanal arbeitet getrennt.
Achtung: Bei der Verwendung mehrerer Lautsprecher verzichtet man auf die Reihenschaltung, da sonst nicht alle Lautsprecher die gleiche Leistung haben. Wenn man sie also parallel schaltet, werden die Impedanzen immer kleiner. Deshalb gibt es :
Das linke Eingangssignal der Endstufe wird auf beide Ausgänge geleitet.
Das linke Eingangssignal der Endstufe durchläuft
beide Endstufenblöcke. Dadurch ergibt sich eine Leistungsverdopplung.
Eine Endstufe braucht eine gute Stromzuführung.
Beim Einschalten braucht eine Endstufe am meisten Strom überhaupt. Dies nennt man den Einschaltstrom. Die Elektrolytkondensatoren müssen sich erst aufladen. Sie liefern im späteren Betrieb den nötigen Strom, falls die Stromzuführung bei Spitzen nicht ausreicht. Ist der Einschaltstrom nun abgesunken, spricht man vom Leerlaufstrom, also wenn keine Leistung verbraucht wird. Beim maximale Arbeitstrom ist die Endstufe voll ausgelastet.
Der benötigte Einschaltstrom kann 3 mal so groß werden wie der maximale Arbeitsstrom.
Es gilt:
I = max. Arbeitsstrom; P = Leistungsaufnahme der Endstufe (nicht Ausgangsleistung); U = Effektivspannung.
Die QSC Endstufe hat eine Leistungsaufnahme von P = 1440W. Der maximale Arbeitsstrom errechnet sich:
Bei einer normalen Steckdose sind 16 A möglich. Deshalb schaltet man die verschiedenen Endstufen nacheinander ein, um den Einschaltstrom nicht zu addieren.
Fliegt die Sicherung trotzdem heraus, kann man aufpumpen:
Verstärker einschalten, Sicherung fliegt raus.
Sicherung wieder einschalten und wieder Verstärker einschalten.
Macht man dies mehrmals schnell hintereinander, sind
die Elektrolytkondensatoren der Endstufe irgendwann aufgeladen.
Wenn man mehr als 16 A braucht, reicht eine normale Steckdose nicht mehr aus. Dafür gibt es:
Dies ist ein Drehstrom und liefert 400 V. Es gibt 5 Pole:
CEE rot hat 440 V, 3 * 16 A oder 3* 32 A oder 3 * 63 A oder auch 3 * 124 A.
Man braucht einen Stromverteiler für die Schukostecker, damit man den Drehstrom für seine Geräte nutzen und auch anschließen kann.
Für ein Livemischpult sind folgende Eigenschaften typisch:
Abbildung 4 Eine 4-in-4 Matrix
Eine Matrix ermöglicht es, Subgruppen an verschiedene
Ausspielwege mit unterschiedlichen Pegeln zu senden. Somit ist
es z.B. möglich, einen Konzertmitschnitt aufzunehmen, in
dem die Pegel angepaßt sind. Zeichnet man nämlich die
Stereosumme auf, so ist der Mix genauso wie in dem Konzertsaal.
Besonders bei Konzerten in einem kleinen Raum bedämpft man
z.B. die Drums, da sie auch ohne Verstärkung gut hörbar
sind. Diese würden dann auf dem Mitschnitt sehr leise sein.
Hersteller | Name | Bemerkung |
Yamaha | PM 3000 | |
Soundcraft | Spirit, Delta, Europa | sehr empfindlich |
Soundtracs | sehr stabil, lange Lebensdauer | |
TAC | ||
DDDA | Mittelklasse | |
Midas | Pro04, XL-Series | Das XL-3 ist das größte Livemischpult mit einer sehr edlen Ausführung. Nachteil: Signalfluß ist nicht leicht nachvollziehbar. |
Ramsa | Anwendung als Monitormischpult |
Im folgenden werden typische Geräte genannt, die sich im Side-Rack befinden:
Dieses Gerät hat neben einer Spannungsanzeige 10 Kaltgerätestecker zum Anschluß von Side-Rack Geräten. Es werden Spikes effektiv verhindert.
Das PCM-70 ist ein Standardgerät.
M-5000
Yamaha SPX-Serie, Rev-Serie
TC-2290 als reines Delay-Gerät (Learn-Taste). Ein separates Delay ist einfacher in der Bedienung als ein Multieffektgerät.
Noisegates z.B. Drawner DS-201
Kompressoren: BSS-402 oder Drawner DL-241, dBX 166, 1066
Röhrengeräte sind selten, da sie sehr empfindlich sind.
Yamaha 1027, 1131, 2031 (2-kanalig)
BSS FCS-960
Klark DM27a (einkanalig, 3 HE, large Fader), DM-360 (2-kanalig)
Behringer Ultracurve (digital, Settings speicherbar)
Deesser sind nicht unbedingt erforderlich.
Bei der Planung eines Konzertes hilft der sog. PA-Rider. Auf dieser Liste sind alle gewünschten Geräte aufgeführt.
Vor dem Geräteaufbau sollte man sich die Halle anschauen. Man kann klatschen, um einen ersten Eindruck der Akustik zu erhalten. Es sollte auch geprüft werden, ob genügend Steckdosen vorhanden sind.
Danach stellt man das Pult und die Boxen auf. Dabei ist zu beachten, daß die Mittel- und Hochtöner über den Köpfen der Zuhörer sein sollten. Besteht die Bühne aus Schnakenbergern, so sollte man überprüfen, ob sie richtig eingerastet sind.
Setzt man für die PA-Wings Schnakenberger ein, so sollten sie nicht mit der Bühne verbunden werden, da sonst Schwingungen mit übertragen werden.
Da die Basslautsprecher sehr schwer und groß sind, stellt sich die Frage, ob man sie auch fliegen soll.
Dies ist abhängig von der Trennfrequenz. Ist die Trennfrequenz hoch, dann sollte man sie aufhängen, weil ihre Abstrahlung gerichteter ist. Andernfalls entsteht ein Frequenzloch.
Oft gibt es einen festen Pultplatz. Ansonsten gilt: Das Pult sollte nicht direkt vor die Rückwand gestellt werden, weil sich eine Baßerhöhung aufbaut. Besser ist es, man stellt das Pult ins letzte Drittel der Halle.
Grundregel: Immer für eine gute Sicht zur Bühne sorgen. Erhöht man das Pult für eine bessere Sicht, nimmt man die Höhen deutlicher wahr als die Zuhörer. Also sollte man auch mal heruntersteigen und den Sound auf Zuhörerebene überprüfen.
Dem muß man die ungefähre Größe des Pultes mitteilen, da es ja Zuhörerplätze verdrängt und dies mit eingeplant werden muß.
Die Kabel sollte man nicht quer über die Bühne legen (Stolpergefahr).
Ein häufiger Grund für ein Brummen sind
die Dimmerracks der Lichtanlage. Sind die Lampen aus oder auf
maximaler Leistung, so gibt es keine Probleme. Dimmt man sie aber
z.B. auf die Hälfte, wird die Sinusschwingung der Netzspannung
an den Spitzen abgeschnitten. Die so entstandene Schwingung ähnelt
einer Rechteckwelle und ist ein großer Störfaktor.
Daher sollte man die Audiokabel nie parallel zu den Lichtkabeln
verlegen.
Die einzelnen Kabel von Mikrofonen und DI-Boxen laufen in der sog. Stagebox zusammen. Von dort aus gehen die Signale über einen Multipinstecker zum Multicore. Multicore´s sind sehr empfindlich und teuer leiten die Bühnensignale zum Mischpult. Meistens verlegt man sie an der Hallenseite oder hängt sie an der Wand auf. Bei Open-Air Konzerten wird das Multicore im Boden vergraben.
Die Masseleitung wird nicht für jeden Kanal im Multicore aufgeführt. Es gibt für alle Kanäle zusammen 1-3 Masseleitungen.
Man sollte die Enstufen nacheinander einschalten. Weiterhin gilt: Erst das Mischpult einschalten, ganz zum Schluß die Endstufe!.
Hört man ein lautes Brummen, so sollte man die
Stecker nacheinander lösen, um den Verursacher bestimmen
zu können.
Am besten legt man eine CD ein, die gut produziert ist und die man sehr gut kennt. Man schaltet die EQ´s aus und legt das Signal auf die linke Summe. Die Abhörlautstärke sollte ziemlich groß sein. Nun filtert man störende Frequenzen mit dem graphischen Equalizer heraus. Das ganze wiederholt man für den rechten Kanal.
Zum Schluß hört man das Signal Mono auf beiden Kanälen ab. Ist das Signal leiser als vorher, so hat man eine Phasenauslöschung.
Es kann auch sein, daß eine Lautsprechermembran gegenphasig schwingt. Dafür gibt es ein Gerät namens Specht.
Auch die Monitore sollten in dieser Reihenfolge eingemessen werden. Man kann den Equalizer der Monitore auch auf die Bühne stellen. Dann ist es einfacher, störende Frequenzen herauszufiltern.
Um die Anfälligkeit für Rückkopplungen zu testen, führt man die gekrümmte Handfläche langsam an den Mikrofonkorb heran. Dadurch verändert sich die Richtcharakteristik zur Kugel. Wenn es koppelt, stimmt man den Equalizer so ab, daß man das Mikrofon mit der Hand ganz abdecken kann. Diesen Vorgang nennt man Covern.
Am besten eignen sich kleine Mikrofonstative, da sie weniger auffällig sind. Die Kabel wickelt man um die Stative herum, außer beim Gesangsmikrofon, da der Sänger das Mikro sonst nicht abnehmen kann.
AKG D112
Beyerdynamik M88 (verträgt nicht ganz so starke Schalldrücke)
Elektrovoice RE-20
Sennheiser MD-421
Grenzflächenmikrofone (Shure SM-91)
Shure SM-75
Die Snare Drum kann man auch zusätzlich von unten abnehmen. Dazu muß man sie allerdings gaten und möglicherweise bei einem Mikrofon die Phase drehen.
Kleinmembran-Mikro:
Neumann KM-84
AKG Blueline
MD-421
MD-421
SM-57
Oft benutzt man Clip-Mikros, die direkt an der Tom befestigt werden. (AKG C-418, Sennheiser BF-509)
Overheadmikrofone sind nur bei großen Räumen sinnvoll. Verwendete Mikrofone siehe Hihat.
Für einen E-Bass nimmt man eine DI-Box. Zusätzlich kann man aber auch ein MD-421 vor den Amp. stellen.
Akustische Bässe nimmt man normal mit Mikrofonen ab. Ein Lavaliermikrofon eignet sich auch gut.
MD-421
SM-57
SM-58
Falls das Signal zu mittenlastig ist, das Mikrofon
etwas mehr an den Rand des Verstärkers stellen.