Sampling

Die ersten Sampler wurden Ende der 70er Jahre gebaut. Fairlight baute den ersten digitalen Sampler. Er hatte eine sehr schlechte Klangqualität und kostete ca. 60 000 DM. Der Fairlight II kostete 100 000 DM und hatte "schon" 8 Bit Wandler.

Peter Gabriel setzte als erster Musiker dezente Samples in seinen Songs ein. Die Formation "Art of Noise" setzte als erste die Sampler als Leadinstrument ein.

Es kamen die ersten AKAI / EMU Sampler auf den Markt. Heutzutage teilen sich die 3 Anbieter AKAI, EMU und Roland den Samplermarkt. Der AKAI S-1000 setzte damals schon neue Maßstäbe, weil mit dem Gerät eine umfangreiche und sehr gute Klangbibliothek ausgeliefert wurde.

Eine teure Samplevariante wäre, daß man jeden Ton von z.B. einem Klavier einzeln absampelt.

Eine billige Samplevariante wäre, daß man einen Ton sampelt und die anderen Töne errechnen läßt.

Meistens benutzt man eine Zwischenlösung. So sampelt man z.B. jede Quarte eines Klaviers ab, die Zwischentöne werden dann vom Sampler berechnet. Dies bezeichnet man beim AKAI als Keygroups.

Ist sampeln eigentlich nicht das gleiche wie HD-Recording ?

Vom Verfahren ähneln sich Harddiskrecording und Sampeln sehr. Beim HD-Recording werden allerdings ganze Songs auf Festplatte aufgenommen, beim Sampeln werden nur kleine Bruchstücke im RAM gespeichert.

Keygroup

Die Keygroup ist die Tastaturbelegung mit Samples. So kann man auf jede Taste ein eigenes Sample (z.B. Geräusch) zuweisen. Somit sind 66 Keygroups möglich. Man kann auch einen ganzen Bereich für ein Sample festlegen. Der Sampler rechnet dann andere Tonhöhen automatisch um. Man muß dem Sampler mitteilen, auf welcher Taste der Keygroup der Originalton liegt.

Keysplit

Keysplit bedeutet, daß man ein Sample auf mehrere Tasten gleichzeitig legt.

Das gleichzeitige Abspielen von mehreren Samples nennt man "Layering".

Der Programm-Mode

Mehrere Keygroups bilden ein Program, das dann einem MIDI-Kanal zugewiesen werden kann.

Das Volume

Unter Volume versteht man das Speichermedium (RAM, Diskette)

Man kann alle auf Diskette befindlichen Programs auf einmal laden. Dies löscht jedoch das komplette RAM.

Die Aufnahme von Audiomaterial

Die folgenden Praxisbeispiele orientieren sich alle an dem S2800 von AKAI

Zu erst muß man dem neuen Sample einen Namen geben. Tip: Am besten erstellt man gleich mehrere Samplenamen.

RECORD-SETUP [REC1]

Hier stellt man die für die Aufnahme wichtigen Parameter ein.

So wählt man mit Mode, ob die Aufnahme in MONO oder in STEREO erfolgen soll.

Es gibt 3 Startvarianten:

- THRESHOLD: Die Aufnahme beginnt, sobald das Eingangssignal einen frei wählbaren Pegel überschreitet.

- MANUAL über Footswitch

- MANUAL über MIDI-Event

Mit Monitor ON / OFF aktiviert man den Audioausgang des Samplers.

Bei Free wird der freie Speicher (RAM) angezeigt und mit Bandwidth wählt man die Abtastfrequenz.

Original Pitch legt fest, auf welcher Taste der Originalton erscheint.

Mit der Record Time legt man die Aufnahmedauer fest. Tip: Lieber etwas zu groß wählen.

[REC2]

In dieser Sektion wird die Aufnahme gestartet. In der oberen Statusleiste sind die Einstellungen von Rec1 dargestellt. Dazu ist links der Threshold einstellbar, bei welchem die Aufnahme einsetzen soll. Darunter befindet sich eine Aussteuerungsanzeige. Tip: Man kann ruhig etwas niedriger aussteuern, weil das Gerät eine "normalize-Funktion besitzt.

Starten der Aufnahme

Auf Arm drücken, dann GO

Während der Aufnahme ist das Sample am Display sichtbar. Tip: Falls die Aufnahme wiederholt werden soll, einfach auf [REC1] und dann wieder auf [REC2] drücken.

EDIT-MODE [EDIT1]

Hier kann man den Start-/Endpunkt des Samples verändern. Mit Cut werden alle Daten außerhalb vom Start-Endbereich gelöscht, ACHTUNG: Destruktiv!

Tip: wenn man einen Sampler ohne Display benutzt, kann man den Startpunkt ans Sampelende setzen um das Sampelende zu finden . Dann kann man sich den Zahlenwert notieren und dem Endpunkt zuweisen.

[JOIN]

Mit Join lassen sich mehrere Samples miteinander verbinden.

A ist Sample 1

B ist Sample 2

J ist das Ergebnis

Es gibt folgende Möglichkeiten:

A => J: diese Kopierfunktion kopiert Sample A auf J

MIX: Beide Samples werden zusammen gemixt. A und B werden danach gelöscht.

SPLIT: A und B werden hintereinander gelegt. Dabei sind auch Crossfades möglich.

Loops

Man hat die Möglichkeit, bis zu 4 Loops pro Sample zu setzten. Diese werden auch in der Reihenfolge 1-4 abgespielt. Also muß z.B. Loop1 früher als Loop2 beginnen.

Mit time stellt man die Loopzeit ein, d.h. wie oft der Loop gespielt werden soll

Mit at wählt man den Endpunkt.

Mit lnght wählt man die Looplänge. Dabei wird der Loopstartpunkt verändert.

Auf der rechten Displayseite ist der Loopbereich vergrößert dargestellt, um z.B. Nulldurchgänge zu finden.

Mit find findet man 2 Positionen, wo das Sample gleich großen Pegel hat.

Mit X.FD ist ein Crossfade von Loopanfang bis -ende möglich.

Keygroups

Man muß als erstes festlegen, wieviel Keygroups man in dem Program bilden will.

[SPAN]

Mit Span legt man den Bereich der aktuellen Keygroup fest. Mit Edit ONE / ALL bestimmt man, ob sich die Einstellungen für alle / die aktuelle Keygroup auswirken.

Mit Tune kann man ein Sample in Halbtönen und Cents pitchen.

MIDI-Span ON / OFF: Bei On kann man den Keygroupbereich per MIDI über Keyboard festlegen (Empfehlenswert)

SAMPLEZUWEISUNG FÜR KEYGROUPS [SMPL]

Hier legt man bis zu 4 Samples auf eine Keygroup. Bei V-LO und V-HI kann man für die Velocitywerte unterschiedliche Samples zuweisen. Crossfades sind möglich.

Select Prg

Hier legt man das aktuelle Program fest. Es ist auch möglich, mehrere Programs auf verschiedene Midi-kanäle zu legen.